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MedAT-H/MedAT-Z - persönliche Tipps

  • Autorenbild: Bella Richy
    Bella Richy
  • 24. Nov. 2018
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Nov. 2018

Wie bestimmt die meisten von euch wissen, gilt seit 2013 als Auswahlverfahren für das Human- bzw. Zahnmedizinstudium an allen öffentlichen Universitäten in Österreich der MedAT-H bzw MedAT-Z. Der MedAT hat somit den früheren Aufnahmetest „EMS“ vollständig ­ersetzt.


Der MedAT ist in folgende 4 Teile gegliedert

  • Kognitive Fähigkeiten

  • Basiskenntnistest

  • Textverständnis (Human)/Manuelle Fertigkeiten (Zahn)

  • Sozial-emotionale Kompetenzen


Wichtig zu beachten ist, dass nicht jedem Testteil eine gleich große Wertigkeit zukommt. Das bedeutet, dass zum Beispiel eine richtige Antwort im Testteil „Kognitive Fähigkeiten“ nicht gleich viele Punkte bringt wie eine richtige Antwort im Testteil „Sozial-emotionale Kompetenzen“.

Im Folgenden möchte ich auf die einzelnen Testteile und ihre Gewichtung näher eingehen.


1. Kognitive Fähigkeit

Insgesamt macht dieser Untertest 40% (Human) bzw. 30% (Zahn) des MedAT’s, also der Gesamtpunkte, aus. Innerhalb des Untertests gibt es unterschiedliche „Aufgabestellungen“: Zahlenfolge (10 Fragen), Gedächtnis und Merkfähigkeit (25 Fragen), Figuren zusammensetzen (15 Fragen), Wortflüssigkeit (15 Fragen) und Implikationen erkennen (nur Human) (15 Fragen).


Zahlenfolgen: Als Aufgabenstellung liegen einem Zahlenreihen mit jeweils 7 aufeinander folgenden Zahlen vor. Die Reihe soll durch Weiterführung des vorliegenden Schemas um die nächsten 2 Zahlen ergänzt werden.


Meine Tipps: Ich persönliche finde, dass man diesen Untertest sehr gut üben kann und es ein paar hilfreiche Strategien gibt. Für mich ergab sich als am Sinnvollsten, mir die möglichen Rechenschritte mit einem Hilfsbogen über die Zahlen zu schreiben, um den Überblick zu bewahren. So sieht man sehr schnell, was das Schema hinter der Zahlenreihe ist. Am besten einfach ganz viel üben, so erkennt man viel Rechenschritte bald schon auf dem ersten Blick und wird schneller beim Lösen der Aufgaben. Sinnvoll wäre auch das 1x1 aufzufrischen, falls dies nicht mehr sitzt.


Gedächtnis und Merkfähigkeit: Bei diesem Test geht es darum, sich die Patientendaten von 8 Allergieausweisen zu merken, und diese in der Reproduktionsphase wieder abrufen zu können. Überprüft wird dies mittels 25 Fragen zu den Patientendaten. Wesentlich ist außerdem, dass zwischen Einpräg- und Reproduktionsphase „mathematischen Denken“ überprüft wird.


Meine Tipps: Auch für diesen Untertest gibt es mehrere Strategien und man muss sich erst mal mit diesen vertraut machen, bevor man entscheidet, welche für einen selbst die richtige ist. Sehr beliebt ist zum Beispiel die LOCI Methode (googelt einfach mal), und ich kenne einige, die darauf schwören, doch mir war die ehrlich gesagt etwas zu anstrengend. Für mich hat am besten geklappt, mir zu jedem Ausweis eine kurze, möglichst ausgefallene und witzige Geschichte zu überlegen, und so die einzelnen Fakten miteinander zu vernetzen. Ich würde auch bei diesem Untertest empfehlen, ganz viel zu üben - auch wenn man zu Beginn nicht denkt, dass üben bei diesem Untertest so viel nützt - man wird tatsächlich von Mal zu Mal besser. Nur die letzten Tage vor dem MedAT sollte man "Gedächtnis und Merkfähigkeit" besser nicht mehr üben, um am Testtag nichts durcheinander zu bringen.


Figuren Zusammensetzen: Bei diesem Test geht es darum, eine in mehrere Teile zerschnittene Figur wieder korrekt zusammenzustellen. Man kann sich dabei theoretisch an den Antwortmöglichkeiten orientieren (welche Figur passt am ehesten?), jedoch muss bedacht werden, dass es auch vorkommen kann, dass keine der Antwortmöglichkeiten korrekt ist.


Meine Tipps: Auch hier heißt es üben, üben , üben. Ich fand hierfür das Buch "MedAT-H/MedAT-Z: Testteil Figuren zusammensetzen" (aus Amazon) richtig hilfreich. Wer sich ganz schwer tut, kann auch selber Figuren aufzeichnen, sie von jemandem zerschneiden lassen und sie wieder zusammensetzen - in etwa wie puzzeln. So lernt man mit der Zeit, Winkel und Längen besser abzuschätzen. Prinzipiell empfehle ich, immer die einzelnen Teile genau zu analysieren und vor allem auf die sich ergebende Winkelsumme zu achten - so kann man relativ einfach schon die eine oder andere Figur ausschließen.


Wortflüssigkeit: Hier werden einem durcheinandergebrachte Wörter vorgelegt, also eine Reihe an Buchstaben, die ein Wort ergeben sollen. Die Aufgabe besteht darin, das korrekte Wort wieder zu finden.


Meine Tipps: Der Untertest "Wörtflüssigkeit" war damals mein Lieblingsuntertest, einfach weil man sich hier durch konsequentes Üben enorm steigern kann. Ich habe die Wörter meistens in Form einer Buchstabenwolke aufgeschrieben und dann damit begonnen, nach Prä- und Suffixen zu suchen (ab-, an-, da-, … / -nis, -um, -chen, …). Man probiert einfach alle Möglichen Kombinationen durch, wenn man auf keine Lösung kommt, hilft es, sich das Wort erneut in einer anderen Buchstaben-Reihenfolge aufzuschreiben. Ich rate euch diesen Untertest solange zu Üben bis ihr wirklich (fast) jedes Wort herausfindet - und ja das ist durch Üben wirklich möglich.


Implikationen erkennen (nur Human): Bei diesem Test finden sich in der Angabe zwei Aussagen aus denen dann die richtige Schlussfolgerung in den Antwortmöglichkeiten gewählt werden soll.


2. Basiskenntnistest

Dieser Untertest bringt 40% (Human) bzw. 30% (Zahn) der Gesamtpunkte des MedAT’s und teilt sich in folgende Fachgebiete: Biologie (40 Fragen), Chemie (24 Fragen), Physik (18 Fragen) und Mathematik (12 Fragen). Die geprüften Lehrinhalte sind laut offiziellen Angaben auf AHS-Matura-Niveau, manche Fragen gehen aber sicherlich über den Maturastoff hinaus.


Meine Tipps: Im Basiskenntnistest kann man durch genügend Vorbereitung sehr viele Punkte rausholen. Je nach dem, wieviel Stoff ihr bereits durch den Schulunterricht bzw. die Matura-Vorbereitungen intus habt, müsst ihr euch mehr oder weniger vorbereiten. Da zu den Fächern Biologie und Chemie die meisten Fragen kommen, würde ich euch empfehlen, hier wirklich ein umfassendes Wissen aufzubauen.

Für Biologie habe ich mit den Büchern „Linder – Biologie“ und „Der Körper des Menschen – Faller und Schünkel“ gelernt, zusätzlich habe ich außerdem die IFS-Skripten verwendet.

Für Chemie habe ich mit dem Buch „DUDEN – Basiswissen Schule – Chemie“ und den IFS-Skripten gelernt.

Für Mathe und Physik habe ich teilweise mit den IFS-Skripten (die waren mir aber etwas zu detailliert), vor allem aber mit Internet und den Youtube-Videos von „The simple Club“, gelernt.

Ganz wichtig für den BMS-Teil fand ich noch, die ständige Wissenskontrolle. Dazu gibt es einerseits zahlreiche Testsimulationen zu kaufen, andererseits bilden sich in den Monaten vor dem MedAT immer zahlreiche Facebook-Lerngruppen, in denen man sich gegenseitige abfragen kann. So sieht man sofort, wo man noch Wissenslücken hat, motiviert sich gegenseitig und macht sich mit dem Multiple Choice System vertraut.


3. Sozial-emotionale Kompetenzen: Dieser Untertest macht 10% der Gesamtpunktezahl aus und teilt sich in „Emotionen Erkennen“ (10 Fragen) und in „Soziales Entscheiden“ (10 Fragen). Der Punktewert beider Bereiche ist innerhalb des Untertests ist identisch.


Emotionales Erkennen: In diesem Testteil werden anhand von 10 Textbeispielen soziale Situationen beschrieben – danach sollen die empfundenen Emotionen der jeweiligen Personen korrekt eingeschätzt werden.


Soziales Entscheiden: Hierbei wird eine Situation beschrieben und die Testteilnehmer sollen sich dann für die sinnvollste von 5 unterschiedlichen Handlungsweisen entscheiden.


Meine Tipps: Ganz ehrlich, einen richtigen Tipp habe ich zu diesem Untertest nicht. Bei mir gab es damals den Untertest "Emotionales Erkennen" noch gar nicht und "Soziales Entscheiden" war meiner Meinung nach eine halbe Katastrophe und hatte mehr mit Glück als sonst etwas zu tun. Also mein Rat, bereitet euch optimal für alles andere vor und rechnet lieber mit ein, dass ihr vielleicht hier nicht so viele Punkte bekommt.


4. Textverständnis (nur Human): Dieser Untertest bringt wieder 10% der Gesamtpunktezahl. Es werden 12 Fragen zu unterschiedlichen Texten gestellt.


5. Manuelle Fertigkeiten (nur Zahn)

Dieser praktische Untertest macht 30% der Gesamtpunkte aus, und setzt sich aus folgenden zwei Untertests zusammen: „Draht biegen“ und „Formen spiegeln“.


Draht biegen: Hier sollen 3 Drähte möglichst exakt und plan aufliegend nach einer Vorlage mittels Zangen gebogen werden.


Meine Tipps: Auch Draht biegen kann man super gut üben. Bevor ihr aber mit dem Üben beginnt, würde ich euch sehr empfehlen, dass ihr euch das Youtube-Video von der ÖH anschaut. In diesem wird ganz genau gezeigt, wie man beim Biegen vorgeht. Sobald ihr euch die Materialien (Zangen und Drähte) besorgt habt, könnt ihr eigentlich auch schon starten. Ganz, ganz wichtig ist, dass ihr immer genau abmesst und die Knickstellen exakt markiert, damit ihr dann auch wirklich an der richtigen Stelle biegt. Ist nämlich mal ein Knick im Draht drinnen, kriegt man den in der Regel nicht mehr weg. Außerdem müsst ihr immer darauf achten, auf einer Ebene zu biegen, da sonst der gebogene Draht nicht plan aufliegt. Mein wichtigster Rat, nicht verzweifeln, wenn es anfangs nicht so gut klappt. Jeder kann das durch regelmäßiges Üben erlernen und es ist völlig normal, dass die ersten Versuche noch nicht zufriedenstellend sind. Also üben, üben, üben - dann klappt das auf jeden Fall.



Formen spiegeln: Bei diesem Untertest sollen insgesamt 5 abstrakte Formen möglichst genau entlang der Hilfspunkte gespiegelt werden. Im Gegensatz zu den letzten Jahren sollen die Formen nun exakt gespiegelt werden, die Hilfspunkte sind also nicht mehr nach oben oder unten versetzt.


Meine Tipps: Ich muss sagen, dass ich mir bei diesem Untertest von Beginn an sehr leicht getan habe, weshalb ich dafür nicht wirklich viel geübt habe. Wenn es euch nicht so geht, empfehle ich euch, mit einem guten Buch zu üben (z.B.: "MedAT-Z Übungsbuch: Übungsbeispiele zu den Untertests "Draht biegen" und "Formen spiegeln" von Maria Girgis auf Amazon). Mit Hilfe eines Stück Butterpapiers, auf dem man die zu spiegelnde Figur überträgt, kann man seine gespiegelte Seite übrigens sehr gut überprüfen.


So fürs erste war es das auch schon mit meinen Tipps für euch. Ich freue mich über ein Feedback und falls ihr Wünsche für einen weiteren Blogpost habt, sagt mir gerne Bescheid.


Eure Bella



 
 
 

2 Comments


gruber.marlene
Nov 25, 2018

Hallo! Vielen Dank für deine ganzen Tipps. Ich hätte noch eine Frage, wann hast du begonnen mit der ganzen Vorbereitung und vor allem, hast du alles parallel gemacht oder dir es irgendwie eingeteilt, zb zuerst Kognitives und dann BMS? Und hast du einen Kurs gemacht für das Manuelle? Danke schon einmal

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andreashirmer
Nov 25, 2018

Danke liebe Bella. Meine Schwester (sie maturiert nächstes Jahr) möchte Zahnmedizin studieren. Sie ist noch sehr unsicher, wie sie das angehen soll. Ich werde ihr sofort von deinem Post berichten.

👍🏻🙂

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